Neues zum SPSS-Vertrag mit IBM

Wie im letzten ITS-Info bereits angekündigt, haben wir einen zentralen Lizenz-Server zur Nutzung von SPSS-Lizenzen aufgesetzt und wollen den größten Teil der SPSS-Installationen über diesen Weg mit einer gültigen Lizenz versorgen. Die technischen Voraussetzung wurden geschaffen und es könnte mit den heutigen Tag eigentlich losgehen.

Aber wieder einmal kommt alles anders als geplant. Buchstäblich in letzter Sekunde und ohne Rücksprache hat die Universität Mainz, welche federführend die SPSS-Volumenlizenz für Rheinland-Pfalz und das Saarland abschließt, mit IBM neu verhandelt. Grund war das zu hohe finanzielle Risiko für einen 5-Jahresvertrag, denn von einigen Hochschulen – leider auch von unserer Universität – wurden keine verbindlichen Zusagen zur Abnahme der vereinbarten Lizenzmenge während der gesamten Vertragslaufzeit abgegeben. An dieser Stelle muss betont werden, dass dies aufgrund des Finanzvolumens nicht in der Verantwortung von ITS liegt!

Das Ergebnis ist nun ein ungeheurer Zeitdruck und ein komplett anderer Finanzierungsweg, der all unsere Planungen über den Haufen wirft. Einerseits läuft das Angebot von IBM zum 31. März ab, was erneute Preisverhandlungen notwendig macht, andererseits endete gestern der Lizenzzeitraum für unsere bisherigen Lizenzen. Deshalb hier nochmal der Hinweis: Ihre aktuellen SPSS-Lizenzen werden in einer Kulanzregelung weitere vier Wochen funktionieren – also noch den gesamten April.

Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um von dieser misslichen Lage in geordnete Bahnen zu kommen. Zumindest im ersten Jahr der neuen Vertragslaufzeit geht es leider auch um deutlich mehr Geld als im vorherigen Vertragsentwurf – und hier steckt das eigentliche Problem, was wir schnellstmöglich lösen müssen!

Über die weitere Entwicklung werden wir Sie per ITS-Info und auch im Bereich "Aktuelles" auf der ITS-Homepage auf dem Laufenden halten.

Kosteneinsparung durch den Einsatz freier Software

Achtung! Dies war ein Aprilscherz!

"Die Uni muss sparen ..." diesen Satz und je nach juristischem Bildungsgrad der aussprechenden Person mehr oder weniger ausgeschmückte Varianten hat wohl jeder schon gehört, der an der Universität des Saarlandes mit dem Beschaffungswesen beschäftigt ist.

Ein nicht zu vernachlässigbarer Anteil des Jahresbudgets der Uni wird für die Beschaffung und den Unterhalt von Hardware und von Software-Lizenzen benötigt. Es ist jedoch nicht ganz leicht, diesem Missstand entgegen zu wirken. Nach dem Anschluss an den Hardware-Rahmenvertrag des Landes wird nun aber auch der Softwarebereich entschlackt.

Schrittweise werden in den nächsten beiden Jahren die teuren und weit verbreiteten Microsoft-Produkte durch Alternativen ersetzt - als erstes auf den Rechnern der Uni-Verwaltung.

Beginnend heute, werden im ersten Schritt neu angeschaffte PCs mit Open Office statt mit Microsoft Office ausgestattet. (Wir installieren dieses zur Umgewöhnung bereits seit mehreren Monaten als Standard.) Auch Update-Wünsche werden auf diese Weise erfüllt. Open Office ist mit den gängigen Microsoft-Formaten kompatibel und kann wohl 90% der Anforderungen an eine Office-Anwendung abdecken. Statt Outlook, zu dem kein Pendant im Open Office-Paket enthalten ist, empfehlen wir den Einsatz unserer Groupware-Lösung Groupwise.

Voraussichtlich ab dem Wintersemester werden Desktop-PCs mit dem Betriebssystem Ubuntu, einer Linux-Variante, bestückt - Kostenersparnis rund 100,- Euro pro Gerät. Bei Notebooks muss die Einsetzbarkeit im Einzelfall getestet werden.

Zum Ende der zweijährigen Überbrückungszeit sollten auch alle Windows-Server auf entsprechende Linux-Varianten (wir empfehlen SUSE Linux Enterprise Server (SLES)) umgestellt sein.

Wir sind uns bewusst, dass dieser Plan nicht hundertprozentig umsetzbar sein wird, da in einigen Bereichen der Universität die Akzeptanz für andere Produkte als die des Marktführers sehr gering ist. Um jedoch die Verwaltung von solchen Sonderfällen zu vereinfachen, werden zukünftig alle Microsoft-Rechnungen automatisch mit dem Etat der Fakultät 1 verrechnet.

Auswahl eines neuen Campus-Management-Systems

Die Wartung für die derzeit verwendete Software HIS-GX der Fa. HIS GmbH zur Verwaltung der Studierendendaten, der Veranstaltungen und der Prüfungen läuft Ende 2013 endgültig aus. Aus diesem Grund muss ein Nachfolgesystem gefunden werden.

Ein entsprechender Antrag wurde im Präsidium eingereicht und der erste Schritt für eine Marktsondierung bewilligt. Ein erstes Treffen der Projektgruppe mit Vertretern aus Lehre, Verwaltung, AStA und ITS hat bereits stattgefunden.

Nachfolgend finden Sie einen Auszug aus dem entsprechenden Präsidiums-Protokoll:

"Als Nachfolge für die aktuelle HIS-Software sieht das Präsidium den Aufbau eines integrierten Campus-Management-Systems auf Basis einer zentralen Software-Lösung vor, die möglichst alle Prozesse im Bereich Lehre und Studium für die Studierenden, Lehrenden und die Verwaltung möglichst umfassend IT-technisch unterstützt.

Der Bereich Prozessanalyse bei der Stabsstelle CIO und das ITS werden mit der Ausarbeitung einer Entscheidungsgrundlage in Abstimmung mit einem Projektteam beauftragt. Die weiter notwendigen Abstimmungen mit den internen Prozessverantwortlichen (v.a. Fakultäten/Fachrichtungen, zentrale Einrichtungen, Verwaltungsreferate), die Einbeziehung des behördlichen Datenschutzbeauftragten, der Personalvertretungen sowie der Austausch mit den Technologieanbietern sind entsprechend vorzunehmen. Die Detailrücksprache mit dem Präsidium zur Vorbereitung der Entscheidungsgrundlage erfolgt über den Vizepräsidenten für Lehre und Studium."

Ergebnis der Umfrage zum Interesse an einem Mathematica-Workshop

Der im Februar-ITS-Info erwähnte Workshop zum Thema Mathematica, dessen Durchführung uns die Firma ADDITIVE angeboten hat, wird aufgrund einer zu geringen Teilnehmerzahl ausfallen müssen. Von lediglich zwei Interessenten haben uns Zusagen erreicht. Bedingt durch eine fehlende Campus-Lizenz – wie sie beispielsweise für das vergleichbare Produkt Maple existiert – und dem damit einhergehenden Einzelerwerb von Lizenzen, ist die finanzielle Einstiegshürde für den Mathematica-Anwender zugegebenermaßen auch höher und damit die Verbreitung des Programms bei uns auch geringer.

Freie Mathematik-Software

Neben den großen Mathematik-Programmpaketen wie Maple oder Mathematica gibt es eine Fülle von Open Source- oder Freeware-Projekten, die einzelne Bereiche der Mathematik abdecken. Leider hat wohl jede Programmierergruppe eigene Vorstellungen davon, wie eine Software auszusehen hat. Dies bringt mit sich, dass auch exzellente Programme - obwohl kostenlos - nur wenig genutzt werden, da die Einarbeitung zu schwierig erscheint.

Diesem Umstand Rechnung trägt das Paket Sage, das eine ganze Reihe von Programmen unter einer gemeinsamen Oberfläche vereint. Um nur einige zu nennen:

  • R (Statistik)
  • GAP (Gruppentheorie)
  • LAPACK (lineare Algebra)
  • Maxima (Numerik)
  • Openmath (Ploterstellung)

Bedient wird das ganze in einem Browserfenster oder auf der Kommandozeile. Die in das System integrierte Programmiersprache Python kann für die meisten der enthaltenen Pakete als Skriptsprache genutzt werden.

Für Linux- und Mac-Systeme stehen komplette Installationspakete zur Verfügung. Windows-Benutzer müssen mit einer Version in einer emulierten Linux-Umgebung Vorlieb nehmen (die sich jedoch von einem Browser im Windows-System bedienen lässt) - der VMWare-Player muss vorher installiert werden.

Für Arbeitsgruppen, die mit mehreren Benutzern an dem System arbeiten möchten, empfiehlt es sich, einen eigenen Sage-Server zu installieren, auf den dann von den PCs innerhalb der Arbeitsgruppe zugegriffen werden kann.

Auf den Webseiten des Sage-Projektes findet sich eine umfangreiche, englischsprachige Dokumentation mit vielen Beispielen und einer Tour durch das Programm für den ersten Eindruck.

Links zum Thema:

Online-Datenkonvertierung

Gelegentlich kommt per E-Mail ein Attachment, für das man kein passendes Anzeigeprogramm auf dem PC hat, z.B. eine Real-Audio-Datei oder eine Grafik im betagten TGA-Format. Sowas kann natürlich auch vorkommen, wenn man eine alte Diskette noch mal aufstöbert und man wissen will, was da eigentlich drauf ist.

Nicht immer lohnt sich der Aufwand, deswegen ein neues Programm zu installieren. Sehr hilfreich ist hier ein Online-Datenkonvertierer, wie ihn zum Beispiel Zamzar zur Verfügung stellt - und das für eine ganz beachtliche Menge an Dateiformaten.

Bis zu einer Dateigröße von 100 MB ist die Konvertierung kostenlos, darüber hinaus gibt es verschiedene Lizenzmodelle von 7-49 US-Dollar.

Unter anderem kann dieser Dienst diverse E-Book-Formate ineinander umwandeln (sofern sie nicht kopiergeschützt sind).

Datenschutz bei Dropbox und Co.

Wir beobachten, dass zunehmend über sog. "Cloud-Dienste" - z. B. das weit verbreitete Dropbox - Daten zwischen Rechnern und Anwendern ausgetauscht werden und bitten darum, ein paar Gedanken hierzu nicht aus den Augen zu verlieren. Wir zitieren hierzu frei aus der Zeitschrift c't (Heft 7/2011):

"Wer seine Daten der Cloud anvertraut, muss gegen zwei Gefahren gewappnet sein: Erstens, eines Tages nicht  mehr auf seine Daten zugreifen zu können, weil der Anbieter sie aus Versehen gelöscht oder das Konto geschlossen hat. Zweitens können private Daten an die Öffentlichkeit gelangen."

Lesen Sie sich daher genau die Nutzungsordnung der jeweiligen Dienste durch: Welche Sicherheiten werden gewährt? Was darf gespeichert werden und was nicht? Die meisten Server stehen in USA und unterlegen der dortigen - aus europäischer Sicht manchmal etwas bizarren - Rechtssprechung.

Insbesondere, wenn wissenschaftliche Daten übertragen werden, überlegen Sie bitte genau, ob sie diese in fremde Hände geben würden. Wenn nein, sorgen Sie bitte dafür, die Dateien ausreichend sicher zu verschlüsseln, bevor Sie sie der "Cloud" anvertrauen.

"Klassische" Menüleiste für Office 2007/2010

Umsteiger von den alten Office-Varianten tun sich manchmal schwer mit der Gewöhnung an die Ribbons, mit denen Office 2007 und 2010 bedient werden wollen. In diese Bresche springt das Programm UBitMenu, das sich als Erweiterung in die Programme einklinkt und es erlaubt, die gewohnte Arbeitsweise wieder aufzunehmen.

Einige Dinge sind jedoch zu bedenken:

  • Es ist nicht abzusehen, wie sich das Menü mit späteren Versionen von Office verträgt; evtl. vertagt man die Umlernphase nur.
  • Das Programm ist kostenpflichtig (außer für den privaten Gebrauch).

PDF-Dateien in 64 Bit-Systemen von Windows 7

Nach Installation des Adobe Readers kann mit Windows-Bordmitteln auch nach Worten im Inhalt einer PDF-Datei gesucht werden. Leider funktioniert dies nicht in den 64 Bit-Varianten von Windows.

Adobe bietet diese Funktion seit geraumer Zeit zum optionalen Download (Link veraltet) an.

Die Kompatibilitätsliste des Filters führt Windows 7 zwar nicht auf, er funktioniert jedoch dort auch.

Lesetipp zum Thema Spam

Spiegel Online hat Mitte März einen sehr lesenswerten Beitrag zum Thema Spam veröffentlicht, in dem beleuchtet wird, wer hinter dem Spam steht und warum dieser verschickt wird.

Wussten Sie übrigens schon ...?

... dass das Internet auch über Brieftauben funktioniert? Ein entsprechender RFC wurde schon am 1. April 1990 formuliert und zum 1. April 1999 um eine QoS-Komponente (Quality of Service) ergänzt. Eine erste Implementierung des im RFC beschriebenen Protokolls IPoAC (Internet Protocol over Avian Carriers) wurde am 28.4.2001 in Norwegen mit Erfolg umgesetzt.

Die Texte der RFCs (das sind sozusagen die Regeln, auf denen das Internet basiert) können Sie online einsehen:

Bei Fragen und Problemen

wenden Sie sich bitte an den
IT-Service-Desk